Es
wird ein Weg der Steine sein. Ich werde einen Stein aus der Gedenkstätte
Dachau mit nach Auschwitz nehmen und dort ablegen. Auf dem Weg nach
Dachau werde ich an jedem Morgen jeweils einen Stein des Ortes,
an dem ich übernachtet habe, mit zum nächsten Zielort
nehmen und dort ablegen. Im Verlauf der Wanderung entsteht so eine
Erinnerungskette aus unscheinbaren, nicht wieder auffindbaren, scheinbar
unbelebten Steinen. Aber gerade Steine sind ein Symbol des weit
zurückreichenden Gedächtnisses der Erde und damit auch
der Menschheit. Die durch das Gehen imaginär miteinander verbundenen
Steine werden nicht identifizierbar sein und werden doch gleichzeitig
Zeugnis ablegen.
Ankunft in Dachau nach 46 Tagen.
Ich bin am Sonntag, den 27. Juli 2003, wieder in Dachau eingetroffen
und habe dort den letzten Stein meiner gegangenen Erinnerungskette
abgelegt.
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